Fotoausstellung "Wer inne hält ..."

„Wer inne hält …“

Ich erinnere mich noch ganz genau daran, dass es mich als Kind sehr fasziniert hat zu erleben, wie auf einem weißen Blatt Papier durch die Bäder in den Entwicklerlösungen nach und nach ein Foto entstand. Bis zur Wende haben mein Vater und mein Großvater ihre Bilder noch selbst entwickelt. So war es kein Wunder, dass ich mich mit 12 Jahren riesig darüber gefreut habe, meinen ersten eigenen Fotoapparat in den Händen zu halten. Zugegeben – diese Automatikkamera war mir damals deutlich lieber, als die analoge Spiegelreflexkamera meines Vaters. Die Theorie von Blende, ISO-Zahl und Belichtung haben sich mir mit 13 überhaupt nicht erschlossen. Und überhaupt habe ich mich zu diesem Zeitpunkt eher zum Zeichnen berufen gefühlt.

Erst mit Ende Zwanzig traute ich mich wieder an die Spiegelreflexkamera – hauptsächlich zu beruflichen Zwecken. Als ich aber 2015 die Naturfotografin Sandra Bartocha kennenlernen durfte, hat es Klick gemacht – wortwörtlich. Mir wurde endgültig bewusst, dass meine bis dato zufällig gelungenen Makroaufnahmen mein Weg sein werden. Das Spiel mit Licht, Schärfe und Unschärfe wurde mein Medium. Seit 2020 teile ich meine Arbeit bei Instagram. Durch den Zuspruch meiner naturbegeisterten Community und dem meiner Freunde wuchs sehr schnell der Wunsch nach einer Fotoausstellung, die sich spontan an dieser Stelle in der Stadtbibliothek in Cottbus verwirklicht.

Mit „Wer inne hält…“ möchte ich den Besucherinnen und Besuchern ein Fenster in die Wunderwelt Natur öffnen. Jeder Spaziergang, jede Exkursion schärft den Blick neu für die Schönheit und das Mystische des Augenblicks. Nicht beim Umherhetzen, wie man es im Alltag gewohnt ist, sondern durch das Innehalten wird man entdecken, wie detailreich unsere Umwelt ist. Das schönste Ergebnis wäre, wenn sich der ein oder andere durch die Bilder inspirieren lässt und selbst zur Kamera greift.

Stefanie Sonntag, Dipl. – Ing. Landschaftsarchitektur, freischaffend in Cottbus tätig mit dem Büro Sonntag. Landschaftsarchitektur